[Der alte Teutsche trug die Kinder an den Rhein] Der alte Teutsche trug die Kinder an den Rhein/ Es solte dieses Bad der Unschuld Probe seyn. Wir haben allesammt ein heilsam Bad von nöthen/ Wenn uns die Erb-Schuld nicht erröthen soll und tödten. Allein/ es ist hierzu kein schlechtes Wasser gutt/ Der Rhein macht keinen rein/ die stärckste Wasser-Flutt Wäscht keinen Flecken ab/ der an der Seele klebet/ Wenn aber Gottes Geist ob Jordans Strome schwebet/ Wenn er mit Wunder-Krafft den Teich Betheßda rührt/ Wenn der Erlöser uns zu einem Brunnen führt/ Durch Geist und Wort geweyht/ so ist ein Bach zu finden/ In dem man sauber wird von allem Koth der Sünden. Die Quelle macht dich auch/ geliebte Seele/ rein/ Und wird dir Lebenslang der Unschuld Zeugniß seyn; Sie bring' an Leib und Seel erwünschtes Wohlgedeyn/ Und führe dich zum Strom der ewgen Wollust ein.