Thau-Wetter Der Winter weicht/ der Schnee zuweicht/die Rinnen thränen/ Der hart-gefrorne Strom/ das Eiß/ beginnt zu gähnen: Ach laß/ o harter Mensch/ auch die verstockten Sinnen Mit weicher Busse Thränen rinnen! Man spürt die warme Lufft der lauhen Mittags-Winde/ Sie rauschen in der Höh/ und streichen durch die Gründe. Der Zorn des Höchsten raucht; ach laß ihn in dich dringen/ Und dein befelßtes Hertze zwingen! Die Erde schwimmt voll Koth/ du voller Missethaten: Ach saubere dich bald/ dieweil dir noch zu rathen! Bereite Geist und Sinn/ auff daß du kanst im Lentzen Für GOTT mit neuer Zierde gläntzen.