Uber zwey Spiegel Ich kan dir nichts als Glaß/ mein Kind/ für dißmahl schencken/ Doch hab ich auch dabey mein sonderlich Bedencken. Das weiße Silber ist ein Bild der reinen Treue/ Die sich bey mir und dir von Jahr zu Jahr verneue. Betrügt zu Zeiten gleich ein glattes Spiegel-Eiß/ Genung/ daß unser Sinn von keiner Falschheit weiß. Ein Spiegel ist das Hertz/ in welchem widerscheinet Was sein vertrautes Hertz in Lieb und Treue meynet. Ein Spiegel fängt durch Kunst von andern Licht und Flammen/ Dein Auge knüpfft mein Hertz/ das deine meins zusammen. Dergleichen Sinnen Bild sind Spiegel gleicher Art. Gott halte sie und uns noch lange Zeit gepaart.