Breslau den 28 tn Juny 1829. Betreffend eine Gehaltszulage für den Professor Purkinje hiesiger Universität. Durch Euer Excellenz hohes Rescript vom 28 tn May d. J. |: No: 1027. :| haben Hochdieselben meinen beson- dern Bericht noch darüber zu erfordern geruhet, ob und wie weit die hiesige Universitäts-Ver- hältniße eine Gehaltszulage für den Professor Purkinje verstatten? In Bezug auf seine lehramtlichen Leistungen auf hiesiger Universität habe ich die beiliegende Nachwei- sung über die von ihm in den letzten 4 Semestern an- gekündigten und zu Stande gebrachten Vorlesungen, so wie über die Zahl seiner Zuhörer und den Betrag des baar erhaltenen Honorars anfertigen laßen. Sein fixirtes Gehalt beträgt 800 rtlr. . Der Professor Purkinje lebt sehr still und einge- zogen und hat überdem noch eine sehr arme Mutter zu unterstützen. Seine mühsamen wissenschaftlichen Forschungen sind bekannt, und zu deren gelingenden Fort- setzung ist ihm allerdings eine Verbeßerung sei- nes Diensteinkommens zu wünschen. Es hängt aber auch diese Gehaltszulage, so wie die auf Hochdero besondere Befehle bereits ehrerbietigst submittirten Zulagen und Gehaltsbewilligungen für die Professoren Gaupp Abegg Klose und Dr: Goeppert lediglich davon ab, ob Euer Excellenz den noch dispo- niblen Überrest von 628 rth. aus dem erledigten Büsching schen Gehalt zu diesen Zulagen, oder zur Anstellung eines neuen, besondern Professors für deutsche Sprache und Litteratur zu verwenden, und alsdenn Höchstselbst alle diese Zulagegesuche abzuwei- sen geruhen wollen. Zugleich muß ich noch ganz gehorsamst bemerken, daß jede Disposition über da s er ledigte dießfäl- lige Büsching sche Gehalt überhaupt erst vom Januar 1830. an zuläßig sein wird, weil die verwittwete Professor Büsching noch bis zum September das Gehalt ihres verstorbenen Mannes als Gnadenge- halt zu beziehen hat und weil durchaus noch das Büsching sche Gehalt für die übrigen wenigen Mo- nate dieses Jahres, zur Bestreitung der ganz unver- meidlichen diesjährigen Mehrausgaben erforderlich ist. Der außerordentliche Regierung-Bevollmächtigte der Breslauschen Universität Neumann An des König. wirklichen Geheimen Staats und dirigirenden Ministers der Geistlichen Unter- richts und Medicinal-Angelegenheiten, Ritters o Herrn Freyherrn von Altenstein Excellenz