Breslau den 23 n December 1833. Betreffend eine, von dem Professor Purkinje erbetene Gehalts-Verbesserung. Euer Excellenz habe ich die Ehre, anliegend die, von dem Professor Pur- kinje mir zur weiteren Beförderung an Hochdieselben übergebene Vorstellung, worin derselbe um gnädige Gewährung einer Gehalts-Zulage bittet, gehorsamst zu überreichen. Anlangend die Bedürftigkeit des p Pur- kinje : so genießt derselbe ein etatsmä- ßiges Gehalt von 900 r. und erst in den beiden letzten Semestern hat sich seine baare Honorar-Einnahme etwas ge- bessert und dem stärkeren Besuch seiner Vorlesungen auf 186 r: 15 sg: erhöhet, wie die beiliegende Nachweisung des Näheren besagt. Die nunmehrige größere Frequenz seiner physiologischen Vorlesungen scheint haupt- sächlich von den mehreren Experimenten herzurühren, womit er seine diesfälligen Vorlesungen begleitet, in welcher Hinsicht ich mich auf meinen gehorsamsten Bericht vom 10 d. M. ehrerbietigst beziehe. Da der Professor Purkinje durch das Ableben seines Schwiegervaters, des geheimen Medi- zinal-Raths Professor Rudolphi , notorisch den bedeutenden jährlichen Zuschuß zu seinem Haushalt verlohren hat, und un- geachtet des traurigen Verlustes von 2 Kin- dern an der Cholera doch noch Kinder theils am Leben hat, theils nächstens wieder er- wartet und auch auf Bücher in seinem Lehr- fache bedeutende Kosten verwenden muß; so fält es ihm jetzt schwer, seinen Haus- halt so sehr einzuschränken. Anlangend seine Würdigkeit zu einer Gehalts- Verbesserung: so hat derselbe zwar keinen besonders anziehenden Vortrag aber als gelehrter Physiologie ist er in der litte- rarischen Welt rühmlich bekannt. Nachdem die disponiblen Gehalts-Erfor der - niße durch die, den Professoren Stenzel und Pohl unterm 9 d. M. ( No : 21775.) bewilligten Zulagen und durch die, mittelst hohen Re- scripts vom 28 n November d. J. (20,614.) dem Professor Glocker verheißene Entschädigung für Aufgabe seines Gymnasial-Lehramts vom 1 n Januar 1834. ab völlig aufgeräumt sind und der Privat-Docent Suckow sich eben- falls im Verfolg des von mir am 6 d. M. ein- gereichten Gutachtens der evangelisch-theolo- gischen Fakultät wahrscheinlich der mehrfach erbetenen fixirten Remuneration von 200 r: jährlich zu erfreuen haben dürfte: so gestalten sich jetzt und mit Rücksicht auf den Antrag des Professor Purkinje die disponiblen Mittel folgender Art. Nach meinem gehorsamsten Berichte vom 8 November d. J. waren, nach Übernahme derjenigen 200 r: welche der Professor Henschel bisher extraordinair bezog, auf den Besoldungstitel und nach Abzug des, vom 1 n April k. J. erst vacant werdenden, Professor Witte schen Gehalts, welches unter allen Umständen zu reser- viren seyn dürfte, noch disponible . . . 570 r: Davon sollen bestritten werden, a ., die Gehaltszulage des Professor Stenzel p : 100 r: b ., " " " " " Pohl p 100 " c ., " Entschädigung " " Glocker : 400 " 600 ". es fehlen dermalen - - - - - - 30 r: Hierzu treten: 1., die Remuneration für den Privatdocent Suckow p 200 r: 2., die vom Prof: Purkinje erbetene Zulage von einst weilen 100 " und es ist gegenwärtiges Bedürfniß - - - 330 r: Geruhen nun Euer Excellenz wie gehor- samst zu bevorworten ich mir erlaube, diese Anträge gnädigst zu genehmigen, so kann die Befriedigung des diesfälli- gen Erfordernißes nur durch diejenigen 400 r: geschehen, welche zu folge Hochdero Rescripts vom 29 n : November 1828. No 19,906. für den katholischen Professor der Philo- sophie revervirt bleiben sollen. Da indeß ein diesfälliges dringendes Bedürfniß für den Augenblick nicht vorwaltet, so submittire ich gehorsamst diese 400 r: einstweilen und in so lange zu den vorbemerkten Zulagen und Remunerationen hochgeneigtest ver- wenden zu laßen, bis durch eine Ver- setzung des Professors Frankenheim ihre Wiederherstellung wieder möglich wird. Der Professor Purkinje bittet zwar eigentlich um eine Gehalts-Erhöhung von 300 r: , eine solche Bewilligung ge- statten aber für jetzt die vorhandenen Mittel nicht und alle ferneren Gesuche dieser Art werden einstweilen ganz zurück zu weisen seyn. Der außerordentliche Regierungs Bevollmächtigte der Breslauischen Universität. Neumann An des König: wirklichen Geheimen Staats und dirigirenden Ministers der Geistlichen, Unter- richts und Medizinal-Angelegenheiten, Ritters p Herrn Freyherrn von Altenstein Excellenz zu Berlin