Euer Excellenz mein gnädiger Herr! Im Vertrauen auf Dero wohlwollende Gesinnung und mir bekannten wissen- schaftlichen Geist, wage ich es, die Bitte zu thun, dieses Wintersemester theils in Besorgung einer litterarischen Arbeit, als Fortsetzung meiner subjecti- ven Untersuchungen der Sinne, theils in Benutzung der hiesigen natur- historischen und vergleichend-anatomischen Schätze, hier in Berlin zubringen zu dürfen; indem ich, da ich im Winter Pathologie lese, bei noch andern drei Docenten für dieses Fach, und bei der geringen Anzahl von Studirenden der Medizin, leicht entbehrt werden kann, um diese Zeit zum Besten der Wissenschaft und für meine weitere Ausbildung auf das zweckmäßigste zu benützen. Dieses mein wohlgemeintes Vorhaben würde jedoch, bei meinen sehr mäßigen Subsistenzmitteln, kaum zu realisiren seyn, wenn ich nicht die Zuversicht hegen dürfte, daß Eure Excellenz, in Rücksicht, daß ich Dero Erwartung durch die vier Jahre meiner Anstellung als academischer Lehrer entsprochen, und einen bleibenden Ruf in der wissenschaftlichen Welt (ich wage es aus- zusprechen) mir gegründet habe, mich, wenn es möglich ist, einer hinreichenden Unterstützung werth halten werden. Mich Dero gnädigem Wohlwollen empfehlen d verharre ich als Dero unterthänigster Diener Berlin den 29 October 827 . JosEv. Purkinje Prof. d. Physiolo gie Pathologie in B reslau