Bonn , den 7 ten April 1825. Abgegangen den 8 ten . ejusd. Den Privat-Docenten D r Müller betreffend. In Folge von Euer Excellenz Res- cript vom 27 ten Juli pr. | N o 14758| hat der D r Müller seine Lauf- bahn als Privat-Docent bey der medicinischen Facultät mit dem Anfang des verflossenen Semes- ters angetreten, und sich be- reits unter dem 8 ten December mit der, in originali beyge- schlossenen Vorstellung wegen einer Unterstützung an mich gewendet. Unerachtet mir über den Erfolg seiner neuen Laufbahn keine Zweifel vorschwebten, so glaubte ich doch, erst den Schluss des Semesters abwarten zu müssen eh' ich Ew. Excellenz über dieses Gesuch Vortrag machte. Ich kann es aber nun mit der größten Genugthuung thun, da die Erwartungen welche Hochdero Scharfblick von diesem hoffnungsvollen jungen Gelehrten gehegt hat, sich sehr erfreulich zu rechtfertigen an- gefangen haben. Die Vorlesungen des D r Müller wurden nicht nur sehr fleißig besucht, sondern seine Zuhörer rühmten auch allgemein seinen schönen und lichtvollen Vortrag, und das Interesse, welches er seinen Ex- perimenten zu geben verstand, und durch die er ihre Auf- merksamkeit auf eine dop- pelte Weise gefesselt hatte. Ich glaube darum auch, da ich mehr als Eine Gelegenheit gehabt, eine persönliche Ueber- zeugung hierüber, auch von Seiten der einzelnen Profes- soren selbst, zu begründen, das Gutachten der Facultät um so mehr umgehen zu dürfen, als die Zeit eines Semesters für ein ganzes Collegium nicht immer hinreicht, um die erfoderlichen Ueber- zeugungen zu gewinnen, welche schon überhaupt den angehenden Docenten nie sehr günstig sind. Mein ehrerbietigster Antrag geht daher dahin, daß Ew. Ex- cellenz dem D r Müller für das verflossene Semester eine ausserordentliche Unterstützung von 100 rh. auf das extraordinarium des laufenden Jahres bewilligen möchten. Am Rand durch senkrechten Strich markiert; daneben "fiat". Der Zustand der Fonds macht zwar freylich die Dispo- sitionen über den Tit. XIII. etwas bedenklich; aber die Aufmun- terung junger Docenten, von denen sich die Universität viel versprechen darf, ist gewiß ei- ne der belohnendsten Aus- gaben, und so glaube ich um so gewisser auf Hochdero Ge- nehmigung meines Antrags hoffen zu dürfen, als Ew. Ex- cellenz dem D r Müller Selbst die Versicherung gegeben haben, daß er durch ausseror- dentliche Remunerationen vor den drückenden Nahrungssorgen gesichert werden solle. Der König. außerordentliche Re- gierungs-Bevollmächtigte. Rehfues S r Excellenz dem König. Wirklichen Geheimen Staats- und Minister der Geistlichen Unterrichts- u. Medicinal-An- gelegenheiten Herrn Freiherrn von. Altenstein in Berlin.