Ew. Hochwohlgeboren beehrt sich die medizinische Fakultät der König. Preuß. Rhein-Universität über das in originali gehorsamst zurück- rückfolgende Gesuch des Herrn D r . Müller nachfolgende gut- achtliche Aeusserung pflicht- schuldigst einzureichen. Der Herr D r . Müller hat sich in Beziehung auf sein anderthalbjähriges freylich noch kurzes Wirken als Privat- docent an hiesiger Universi- tät durch Talent und Eifer der medizinischen Fakultät gleich vortheilhaft bekannt gemacht, so daß dieselbe keinen Anstand nimmt den Herrn D r . Müller Einem hohen Ministe- rio zu empfehlen. Uebrigens kann die medizi- nische Fakultät nicht um- hin, ihr Befremden darüber auszudrücken, daß Herr D r . Müller in seiner Petition "von Vervollständigung des medizinischen Unterrichtes durch seine Anstellung und Vorlesungen unter den da- hier obwaltenden Verhält- nissen dieses Unterrichtes" spreche, da doch dieselben Fächer, welche er zur Auf- gabe seines Wirkens sich machte, - nämlich Physiolo- gie, vergleichende Anatomie und allgemeine Pathologie - vor ihm und mit ihm von den dazu angestellten öffent- lichen Lehrern regelmäßig und mit ungeschwächter Theil- nahme vorgetragen worden sind. Bonn den 30 tn Maerz 1826 Die medizinische Fakultät der König. Preuß. Rhein-Universität. D r Mayer h. a. Decanus Stein v. Walther dr Harless. Windischmann Nasse