Ew. Excellenz haben die hohe Gna- de gehabt, uns zu eröffnen, wie des Königs Majestät den Pr- sector Purkinje zu Prag zum ordentlichen Profeßor der Physi- ologie und Pathologie an der hie- sigen Königlichen Universität zu ernennen geruhet haben. In tiefster Untertänigkeit erken- nen wir die Gnade Sr: Maje- stät, welche die bisher statt gefun- dene Vacanz in unserer Facul- tät jezt ausgefüllt hat. Es bleibt uns nichts weiter übrig, als zu hof- fen, daß diejenigen, welche Ew. Excellenz den, zu diesem höchst bedeutenden Posten jezt berufe- nen Mann in Vorschlag gebracht haben, dabey ihr Gewißen und die Pflichten, welche der Staat gegen sich selbst und gegen die studierende Jugend hat, mehr, als irgend eine andere Rücksicht vor Augen gehabt haben mögen. Unser Beruf vergönnt uns nur noch die ruhige Erwartung deßen, was die Anstellung des Prosec- tors Purkinje unserer Facul- tät etwa bringen werde, so wie die Beruhigung, daß dieser un- ser künftiger College von uns nicht in Vorschlag gebracht worden sey. Je solider indeßen der Grund war, auf welchen wir unsere Hofnung baueten, Ew. Excellenz würden in dieser An- gelegenheit unsere, von Hochdenensel ben gnädig befohlenen Anträge zu beachten geruhen, desto schmerz- licher ist uns die Täuschung, in welcher wir uns befunden haben. Breslau den 28 ten Januar 1823. Decanus, Senior und Doctores Professores der hiesigen medicinischen Facultät WRemer d. Z. Decan. An Ein Königliches hohes Ministerium der geistlichen Unterrichts und Medi- cinal Angelegenheiten zu Berlin