1808, 3. December. Beim Abendessen Um 5 Uhr war [W. v.] Humboldt angekommen und logirte mit Theodor [seinem Sohn] bei uns .... Abends Humboldt und Theodor zu Tisch. Über das Theater, Musik, römische Angelegenheiten. Gegen das Sprechen zur Musik erklärte sich G. so: »Musik sei die reine Unvernunft, und die Sprache habe es nur mit der Vernunft zu thun.« Es war den 3. December 1808 abends. Humboldt speiste mit und es war viel vom Theater, Musik u. dergl. die Rede. Schiller hatte besonders den Tic bei Musik sprechen zu lassen, z.B. die Jungfrau von Orleans. Goethen war das immer zuwider, wie er oft genug äußerte. ... Ferner: »Licht, wie es mit der Finsterniß die Farbe wirkt, ist ein schönes Symbol der Seele, welche mit der Materie den Körper bildend belebt. So wie der Purpurglanz der Abendwolke schwindet und das Grau des Stoffes zurückbleibt, so ist das Sterben des Menschen. Es ist ein Entweichen, ein Erblassen des Seelenlichtes, das aus dem Stoffe weicht. Daher sehe ich keinen Todten. Alle meine gestorbenen Freunde sind mir so verblichen und verschwunden, und das Scheinbild von ihnen bleibt mir noch im Auge.«