1832, 5. Januar. Mit Friedrich Soret Von meinem Freunde Töpffer in Genf waren einige neue Hefte Federzeichnungen und Aquarellbilder eingegangen, größtentheils landschaftliche Ansichten aus der Schweiz und Italien, die er auf seinen Fußreisen nach und nach zusammengebracht. Goethe war von der Schönheit dieser Zeichnungen, besonders der Aquarellbilder, so sehr frappirt, daß er sagte, es sei ihm als sähe er Werke des berühmten Lory. Ich bemerkte, daß dies noch keineswegs das Beste von Töpffer sei und daß er ganz andere Dinge zu senden habe. »Ich weiß nicht was Ihr wollt!« erwiederte Goethe. »Was sollte es denn noch besser sein! Und was hätte es zu sagen wenn es auch wirklich noch etwas besser wäre! Sobald ein Künstler zu einer gewissen Höhe von Vortrefflichkeit gelangt ist, wird es ziemlich gleichgültig, ob eins seiner Werke etwas vollkommener gerathen ist als ein anderes. Der Kenner sieht in jedem doch immer die Hand des Meisters und den ganzen Umfang seines Talents und seiner Mittel.«