1822, 26. Juli. Mit Joseph Sebastian Grüner u.a. Um 2 Uhr des Nachmittags fuhren wir nach Pograth zu den Eisengruben, eine Stunde südlich von Eger. Von da wurde ein seltener vorzüglicher Eisenstein mit weißem Überzuge, innen bläulich, dann in großen schweren Klumpen vereisendes Holz mitgenommen ..... Vom Ölberge ging Goethe zu Fuße nach den Thongruben hinab, weil ich ihn aufmerksam gemacht hatte, daß bloß der hier gefundene Thon zur Verfertigung der Flaschen tauge, in denen das Mineralwasser von Marienbad und Franzensbad versendet wird. Er erkundigte sich in den Thongruben über die Art der Flaschenfabrikation, und nahm von den verschiedenen Sorten Thon Stücke mit. Über die Entstehung des Thons äußerte er sich, daß derselbe wahrscheinlich von dem von den Gebirgen herabgeschwemmten verwitterten Thonschiefer herrühren dürfte, weil sich die Mächtigkeit dieses Thons nach der Lage der Berge richte, indem er am Fuße eine, aufwärts aber nur eine halbe Klafter tief liege. Hierauf bestieg Goethe die Anhöhe, um den alten Thurm zu besichtigen, der von Weitem die Aufmerksamkeit auf sich zieht. »Die Bauart ist lobenswürdig«, sagte Goethe, »sie scheint in die Zeit der Römer oder Markomannen zu fallen; die Steine sind so gut untereinander verbunden, daß man auch auf der Nordwestseite keine Spur einer Zerstörung, oder Aushöhlung des Mergels wahrnehmen kann.«