1774, Ende Juni. Mit Johann Kaspar Lavater Zum ersten Male sah Lavater auf dieser Reise Goethe, den er in Frankfurt fand. Das war eine schöne Stunde, deren noch viel schönere folgten, ohne die dunkeln der Trennung, die noch in fernem Hintergrunde standen, nur ahnen zu lassen. »Bist's?« »Ich bin's!« »Unaussprechlich süßer, unbeschreiblicher Auftritt des Schauens – sehr ähnlich und unähnlich der Erwartung. Alles war Geist und Wahrheit, was Goethe mit mir sprach. In ziemlich großer Gesellschaft sagte mir Goethe einst: ›Sobald man in Gesellschaft ist, nimmt man vom Herzen den Schlüssel ab und steckt ihn in die Tasche; die, welche ihn stecken lassen, sind Dummköpfe.‹ Viel las er mir aus seinen Papieren vor und las – las – man hätte sich verschworen, er spräche eben dies das erste Mal im Feuer mit mir.«