1832, 16. März. Mit Karl Vogel Da wurde ich am 16. März zu ungewöhnlich früher Stunde, schon um 8 Uhr Morgens, zu Goethe beschieden. In der Regel sah ich ihn in ärztlicher und amtlicher Beziehung jeden Vormittag erst um 9 Uhr und hatte am vorigen Tage nach langer Unterhaltung ihn sehr heiter und wohl um diese Zeit verlassen. Ich fand ihn im Bette schlummernd. Bald erwachte er, konnte sich indessen nicht sogleich völlig ermuntern und klagte, er habe sich bereits gestern während der Rückfahrt von einer, in sehr windigem kalten Wetter zwischen 1 und 2 Uhr Nachmittags unternommenen Spazierfahrt unbehaglich gefühlt, darauf nur wenig und ohne rechten Appetit essen mögen, das Bette zeitig gesucht und in demselben eine, zum größten Theile schlaflose Nacht, unter öfters wiederkehrendem, trocknem, kurzem Husten, mit Frösteln abwechselnder Hitze und unter Schmerzen in den äußern Theilen der Brust unangenehm genug verbracht. Am wahrscheinlichsten sei eine Erkältung, die er sich vor dem Ausfahren bei dem Herübergehen aus seinem sehr stark geheizten Arbeitszimmer über den kalten Flur in die, nach der Straße zu gelegenen Gesellschaftszimmer leicht zugezogen haben könne, Ursache der gegenwärtigen Leiden.