1823, 29. December. Mit Friedrich von Müller Ich fand heute Goethe allein. Nach Besichtigung einiger Kupferstiche sprach er über Hamann und seine Briefe an Jacobi. »Hamann war seiner Zeit der hellste Kopf; er wußte wohl, was er wollte. Aber er hielt immer biblische Sprüche und Stellen aus den Alten vor wie Masken, und ist dadurch vielen dunkel und mystisch erschienen. Mir ist die populäre Philosophie stets widerlich gewesen, deshalb neigte ich mich leichter zu Kant hin, der jene vernichtet hat. Aber mit seiner Kritik der Vernunft habe ich mich nie tief eingelassen.«