1830, Anfang December. Mit Johann Peter Eckermann Goethe setzte uns vorigen Freitag [26. November] in nicht geringe Sorge, indem er in der Nacht von einem heftigen Blutsturz überfallen wurde und den ganzen Tag nicht weit vom Tode war. – – – – – – – – – – – – – – – – – Nach Goethes rasch erfolgender völligen Genesung wendete er sein ganzes Interesse auf den vierten Act des »Faust« sowie auf die Vollendung des vierten Bandes von »Wahrheit und Dichtung«. Mir empfahl er die Redaktion seiner kleinen bis dahin ungedruckten Schriften, desgleichen eine Durchsicht seiner Tagebücher und abgegangenen Briefe, damit es uns klar werden möchte, wie damit bei künftiger Herausgabe zu verfahren. An eine Redaktion meiner Gespräche mit ihm war nicht mehr zu denken; auch hielt ich es für vernünftiger, anstatt mich mit dem bereits Geschriebenen zu befassen, den Vorrath ferner durch Neues zu vermehren, so lange ein gütiges Geschick geneigt sein wolle es mir zu vergönnen.