1829, 21. Mai. Mit Friedrich von Müller Als ich im Parkgarten von Sternberg's Kommen sprach, antwortete er: »ich hoffe er kommt nicht. Ich kann es niemand verargen, der sich nicht aus der Stelle bewegen mag und höchstens der Gefahr aussetzt, Besuch zu bekommen. Rochlitz wird ja nun wohl auch sich besinnen zu antworten, etwa ein zehnjähriges Schweigen wird ihm wohl ziemen.« – Als ich sagte: Sternberg werde nun wohl wieder frisch auf sein, bemerkte Goethe: »Unser Kanzler ist ein vortrefflicher Mann, aber er liebt immer die Improprietät der Ausdrücke. Wie soll ein Achtundsiebzigjähriger frisch sein?«