1824, Juli. (?) Mit Gottlob Friedrich Ernst von Schönborn In Weimar empfing Goethe mich und mein Buch [übersetzter Schauspiele von Lope de Vega], ja selbst meinen kleinen, mich ihn mitzunehmen peinigenden Neffen sehr holdselig und väterlich; ich fand den alten Herrn schöner und größer (an Leibesstatur), als vor zwei Jahren; keine Spur von Krankheit, warme und schalkhafte Augen. Er sprach schön über Sie [Ludwig Tieck], über Shakespeare, über Calderon, und ich verließ ihn nach einer Stunde, viel zufriedener über ihn, als über mich; denn ich weiß nicht, was für ein Dämon in mich gefahren war, ihm tausend Dinge sagen, ich glaube gar, ihm gefallen zu wollen, worüber ich, bald dieß bald jenes vergessend, bald manches im bewegten Gespräch nicht anbringen könnend, mir in holdem Wechsel bald ein zerstreutes, bald ein albernes Aussehen anfühlte.