1831, 20. April. Mit Friedrich von Müller, Christian Wilhelm Schweitzer und Großherzog Karl Friedrich Bei Goethe traf ich Schweitzer; später kam der Großherzog. Goethe war ausnehmend munter und anmuthig in seinen Gesprächen; er verglich Franz Tettau 1 mit dem Hofnarrengeschlecht, dessen Eigenschaften vorzüglich im groben bon sens und furchtloser Aufrichtigkeit beständen. Ferner erzählte er von den Frankfurter Meßanstalten, und wie er in seiner Jugend noch einen Kopf von den drei im 17. Jahrhundert hier gerichteten Rebellen gegen die Stadt oben am Brückenthurm nach Sachsenhausen zu aufgesteckt gesehen. Nur wer ehemals als Page, fuhr er fort, hinter dem Stuhle gestanden, wisse den Sitz an der Hoftafel recht zu schätzen. So auch strebten die in Städten vom Magistrat erst recht unter der Schere Gehaltenen am meisten nach Magistratsstellen für sich selbst. Als der Großherzog sehr bewegt und enthusiastisch über die Frau v. Beaulieu sprach, sagte Goethe, sie habe bei männlicher, ritterlicher Kraft, weibliche Anmuth zu bewahren gewußt. 1 Er lebte im v. Egloffsteinischen Hause, war ein halb blödsinniger Mensch, der zu allerlei Dienstleistungen verwandt wurde