a. Tags darauf wurde ich [W. Grimm] zum Mittagsessen bei ihm eingeladen. Seine Frau, die sehr gemein aussieht, ein recht hübsches Mädchen, dessen Namen ich wieder vergessen, die er aber, däucht mir, als seine Nichte vorstellte, und Riemer waren da. Es war ungemein splendid: Gänseleberpasteten, Hasen dergl. Gerichte. Er war noch freundlicher, sprach recht viel und invitirte mich immer zum Trinken, indem er an die Bouteille zeigte und leis brummte, was er überhaupt viel thut; es war sehr guter Rothwein und er trank fleißig, besser noch die Frau. Er sagte unter andern, daß er das Bild der Bettine von Louis [Grimm] erhalten, und lobte es dabei sehr: es sei eine sehr zarte Nadel darin, recht ähnlich und überhaupt schön componirt und gehalten, und habe ihm viel Freude gemacht. Ich sagte, daß Bettine selbst nach Berlin geschrieben, daß es nicht ganz ähnlich. Er antwortete: »Ja, es ist ein liebes Kind; wer kann sie wohl malen! wenn noch Lukas Kranach lebte, der war auf so etwas eingerichtet.« Der Tisch dauerte von 1 bis halb 4 Uhr, wo er aufstand und ein Compliment machte, worauf ich mit Riemer wegging.