1822, 24. Juli. Mit Joseph Sebastian Grüner Goethe kam Nachmittags um 4 Uhr in Eger an. Der Bediente Stadelmann suchte mich auf und fand mich am Egerfluße mit der aus demselben zu Tage geförderten Heideneiche beschäftigt. – – – – – – – – – – – – – – – Ich traf Anordnung wegen Bewachung des Eichenstammes, konnte aber der Einladung Goethes, ihn zu besuchen, erst um acht Uhr entsprechen. Der Empfang war wie gewöhnlich sehr freundlich. »Mein Stadelmann,« sagte Goethe »hat mir Ihre heroische Unternehmung erzählt, was hat Sie dazu verleitet? was halten Sie von dieser Eiche?« Ich erzählte Veranlassung und Hergang, und fügte bei, daß mir diese Eiche sehr problematisch bleibe; denn ich wisse nicht zu erklären, auf welche Art die muschelförmige Aushöhlung auf der Oberfläche des so harten Stammes, dann die in den feinsten Zwischenräumen befindlichen sehr dünnen eisenartigen Blättchen entstanden seien. Goethe erwiederte: »Morgen, wenn Sie Zeit haben, wollen wir sehen, was wir dieser Heideneiche abgewinnen können.«