24/6679. An Carl Cäsar von Leonhard Ew. Hochwohlgeboren große Thätigkeit bewundere ich immer wieder auf's neue und freue mich daß Sie solche auch in gegenwärtiger Zeit fortsetzen und die neu entstehenden Verhältnisse zum Vortheil der Wissenschaft zu benutzen denken. Mögen Sie bey einer Absendung nach England meiner Wünsche gedenken und mir eine, das geognostische Seyn des Zinnsteines belegende Suite verschaffen; so werde ich e dankbar erkennen; es hat aber keine Eile damit: denn ich pflege diese Studien als eine Unterlage meiner übrigen Zustände und als einen Zufluchtswinckel in böser Zeit zu betrachten. Die Übersicht welche Sie mir über das schöne Reich der Edelsteine gegeben, ist mir höchst interessant und die vierte Abtheilung, über die aufgeschwemmten Gebirge läßt uns die mannigfaltigsten Aufschlüsse hoffen: denn freylich sind alle Seitenwerke sowie die Flußbetten nur Hinweisungen auf nähere oder fernere Fundgruben, welche auszuforschen dem scharfsinnigen Beobachter empfohlen ist. Mögen Ew. Hochwohlgeboren mir den benannten französischen Catalog auf einige Zeit mittheilen, so werde ich Ihnen auch dadurch Belehrung und Vergnügen schuldig. Mein Sohn welcher das Glück hat Ihnen Gegenwärtiges zu überreichen, und den ich zu geneigter Aufnahme bestens empfehle, könnte auf seiner Rückreise das Packet mitnehmen. Die aufrichtigsten Wünsche für Ihr Wohl hinzufügend gehorsamst Weimar d. 30. Dec. 1813. Goethe.