32/114. An Johann Gottfried Ludwig Kosegarten Da die geistige Verwandschaft zwischen uns bisher so wohl gediehen, wird ein Gleiches nunmehr von der geistlichen zu hoffen seyn. Mit Vergnügen übernehme daher bey Ew. Wohlgeboren liebem kleinem Sohne Pathenpflicht und bedauere nur, daß die strenge Witterung mich abhält, meine treuen Gesinungen gegenwärtig zu betheuern. Möge bald ein freundliches Frühlingswetter uns zusammenführen und ich Sie mit der anmuthigen Gattin, der ich mich bestens empfehle, und dem aufblühenden Knaben wohl munter begrüßen. Für das mir erzeigte ehrenvolle Zutrauen herzlich dankbar ergebenst Weimar den 18. Januar 1820. J. W. v. Goethe.