9/2800 a . An Carl Chassot von Florencourt Hochwohlgebohrner Hochgeehrtester Herr, Ew. Hochwohlgeb. Schreiben, worinn Sie um Überlassung einer gewissen Quantität Frucht ansuchen, habe ich zu seiner Zeit richtig erhalten, auch solches sogleich an die Commission, welcher dieses Geschäfte obliegt, abgegeben. Zwar wußte ich wohl daß keine Ausnahme würde zu Ihren Gunsten gemacht werden können und wollte Ihnen sogleich diese untröstliche Nachricht überschrieben. Die Herrn Commissarien aber vertrösteten mich daß im Werke sey wegen des Atems Alstädt eine Ausnahme zu machen und in dieser Erwartung habe ich meine Antwort von Posttage zu Posttage verschoben. Da aber die Zeit verfließt und man wegen Mehrheit der Interessirten noch nicht zum Schlusse kommen können; so habe ich wenigstens dieses anzeigen und die Versicherung hinzufügen sollen, daß ich sobald wegen des Amtes Altstädt eine Verfügung ergeht, solches Ew. Hochwohlgeb. anzuzeigen nicht ermangeln werde, damit Sie, wenn es nicht zu spät seyn sollte, Sich dorther mit dem nöthigen versehen könnten. Der ich mich mit besonderer Hochachtung unterzeichne Ew. Hochwohlgeb. gehorsamer Diener Weimar, d. 17. Febr. 1790. J. W. v. Goethe.