26/7240. An Christian Gottlob Voigt [Concept.] Ihro Königl. Hoheit haben die Gnade gehabt, zu beschließen, daß bey der neuen Staatseinrichtung in dem deshalb zu publicirenden Addreß-Calender die wirklichen Geheime Räthe zuerst aufgeführt werden sollen, da denn auch die mir bisher gegönnte Stelle unverrückt erhalten bliebe, welches mit unterthänigstem Danke anerkannt. Nun erfordert aber meine Pflicht geziemend anzufragen, welcher Behörde der kleine Kreis meiner Thätigkeit sich künftig anschließen solle. Nach Natur der Sache, und nach Ihro Hoheit eigner Erklärung sind die mir aufgetragenen Geschäfte als von Ihro Höchsten Person ausgehend anzusehen und ich würde daher den unmaaßgeblichen Vorschlag thun, mich bey dem Hof-Etat auszuführen und zwar sogleich nach dem Hof-Marschallamte, und zwar vorerst die Bibliothek, worauf denn die Zeichenschule und ferner die Jenaischen Museen folgten. Es möchte dieser Platz um desto schicklicher seyn, weil ich mich unter der Theater-Rubrik schon gegenwärtig zum Hof-Marschallamt geselle. Die Überschrift könnte vielleicht seyn: Oberaufsicht über die unmittelbaren Anstalten für Wissenschaft und Kunst in Weimar und Jena. Da denn endlich, nach der jetzigen Einrichtung, die unmittelbaren Commissionen wohl sämmtlich wegfallen und den resp. Departements einverleibt werden, so würde mein Name an den übrigen Stellen, wo er bisher stehen geblieben, ausgelassen werden. Alles höherem Ermessen devotest anheim stellend. Weimar d. 15. December 1815