29/8052. An Christian Gottlob Voigt Serenissimus waren gestern froh und gnädiges Muths, betrachteten manches mit Theilnahme und Beyfall. Die Aussicht von der Tanne gewährte grünendes Land von flüchtigem Schneegestöber heimgesucht. Für Weller beschleunigte Anstellung danke zum besten. Seine Beyhülfe kommt mir erwünscht, da eben gerade jetzt Färber heirathet. Doch war dieser auch seither fleißig. Wie Sie geneigt aus beyliegendem Ackten-Fascikel sehen werden. Das Inventarium der Veterinair Schule ward diese Tage gefertigt, man glaubt nicht was für Einzelnes in einer solchen Anstalt enthalten ist. Den Bibliothecks Bericht bringe mit. Den Museen Bericht mit Bilanz konnte nicht enden, da Kühn vor seinem Abgang unendlich beschäftigt ist; doch ward alles vorbereitet, die Belege nach der neuen Etatsform von mir selbst geordnet, einsweilige Summen gezogen; so daß sich alles übersehen läßt. Sobald die Rechnung gefertigt und revidirt ist können auch wir abschließen. Der neue Rechnungführer hat reinen Anschnitt und das Geschäft ist für die Zukunft gesichert und erleichtert. Da ich zunächst aufzuwarten hoffe, lege nur noch ein Heft bey, zu geneigter Aufnahme. Umständlichen Gespräches mich zum voraus erfreuend anhänglichst Jena d. 14. Apr. 1818. Goethe.