45/33. An Christian Daniel Rauch Ew. Wohlgeboren wieder einmal auf das freundlichste zu begrüßen ergreife die Gelegenheit, da mir von Berlin etwas zu wünschen vorkommt und ich die geneigte Erfüllung Ihnen, mein Theurer, Verehrter, am ersten zutrauen darf. Ich wünsche nämlich von meiner Jubiläums-Medaille zehen silberne und funfzig broncene Exemplare zu erhalten. Wollten Sie die Gefälligkeit haben mit Herrn Brandt das Nöthige deshalb zu verabreden und eine baldige Anhersendung, unter meiner Adresse, mit der fahrenden Post veranstalten, so würden Sie mich sehr verbinden. Eine allzulange Verzögerung dieser Bestellung hat mich in den Fall gesetzt, dem Wunsch meiner Freunde nach Exemplaren nicht mehr genugthun zu können. Bezahlung folgt unmittelbar. Von den zurückkehrenden naturforschenden Freunden treulich besucht, habe auch von Ihrem Wohlbefinden und Ihrer Thätigkeit immerfort das Erfreulichste vernommen. Wir leben auf die Weise, die Sie kennen, stillbeschäftigt fort und erinnern uns mit Herzlichkeit jener Tage, die Sie uns schenkten; auch ist nichts vergessen, was damals verabredet und zugesagt worden. Gedenken Sie unsrer auf gleiche Weise und nehmen Sie die schönsten Grüße von uns allen für sich und Ihre liebe Tochter. Möge das Gute, das Sie so reichlich verdienen, vom oberen Geiste in voller Maaße gewährt seyn. Treu theilnehmend ergebenst Weimar den 4. November 1828. J. W. v. Goethe.