21/6086. An Christoph Heinrich Kniep [Concept.] [1810.] Nachdem ich von Ihnen, mein theuerster Herr Kniep, unmittelbar so lange nichts vernommen, ob ich gleich von Zeit zu Zeit durch theilnehmende Freunde gehört, daß Sie fortfahren sich wohl zu befinden und thätig zu seyn: so macht es mir eine große Freude gegenwärtiges Lebenszeichen an Sie gelangen zu lassen. Des Prinzen von Mecklenburg ingl. des Fürsten und der Fürstinn Putbus Durchlauchten machen eine Reise nach Italien und gedenken bald in Neapel zu seyn. Ich bin überzeugt, daß Sie, mein alter Freund, mir danken werden für den Zutritt, den ich Ihnen hierdurch bey unseren vortrefflichen Landsleuten eröffne, und werden mit Vergnügen von Ihrer Seite behülflich seyn, daß die würdigen Reisenden von den Schätzen der Natur und Kunst, die jene Gegend in reichem Übermaß besitzt, vollkommnen Genuß erlangen. Gedenken Sie bey solchen Gelegenheiten auch an Ihren ehmaligen treuen Reisegefährten, und lassen mich einmal auch wieder etwas von sich erfahren. Ich unterzeichne mich mit den aufrichtigsten Gesinnungen.