28/7709. An Christian Gottlob Voigt Ew. Exzell. vermelde, durch einen rückkehrenden Boten, schuldigst und eiligst, daß die Kupferlasuren und Consorten, glücklich angelangt, unter Glaskästchen nächstens in der Reihe prangen werden. Anderes durch Rath Vogel Übersendetes habe danckbar empfangen zu Nutzen und Freude. Ein laconischer aber ausführlicher Bericht erfolgt nächstens, zu der Sachen und unsrer Empfehlung bey Serenissimo. Die Herren Conta und von Hof gehen bedächtig zu Wercke, sorgfältig aufmerckend. Ich habe ihnen meine Überzeugungen gesagt, mit dem Ersuchen mir gleichfalls zu vertrauen wenn sie es anders finden. Werden die schädlichsten Nekrosen diesem Knochensystem ausgemeiselt; so wird sich wohl Bein und Fleisch wiederherstellen. Solch ein Körper wäre freylich lange todt wenn er nicht unsterblich wäre. Aus meinen Gleichnissen sehen Ew. Exzell. daß Anatomie wieder bey mir aufwacht. Kenners Thätigkeit ist freylich sehr anregend. Ein wahrer Loder redivivus! Die Anstalt gedeiht gewiß! Ew. Exzell. gehen gewiß bey diesen neuen Ereignissen mit herkömmlicher Lust und Liebe zu Wercke. Warum sollte man nicht hoffen daß eine Epoche wie gegenwärtige uns wieder vergütete was eine vorhergehende uns verkümmert hat. Solche Hoffnungen begünstigt das schöne Wetter, davon gleichen Genuß auf den Ilmhöhen wünsche. Ihrem verehrten Kreise mich angelegentlichst empfehlend Jena d. 10. Apr. 1817. Goethe.