19/5216 a . An Carl Gottlob Rothe [Concept.] Hochwohlgeborner Insonders hochzuehrender Herr. Von Ew. Hochwohlgebornen mir schon früher bekannt Gefälligkeit darf ich hoffen, daß gegenwärtiges eine gleichfalls geneigte Aufnahme finden werde. Die Veranlassung zu demselben ist eine unterthänigste Bitte, welche an Ihro Churfürstliche Durchlaucht zu Sachsen von Seiten Fürstlicher zum hiesigen Hoftheater verordneten Commission um gnädigste Verlängerung der Concession für Lauchstädt vor kurzem ergangen. Wenn nun die hiesige Gesellschaft bisher, sowohl durch ihr Betragen an jenem Ort sich, so viel wir wissen, genugsam empfohlen, als auch durch ein sorgfältiges Spiel ausgewählter Stücke sich Ehre gemacht und einen nicht geringen Zufluß von Fremden herbeygezogen, nicht weniger das mit viel Beschweren und Kosten errichtete Schauspielhaus eine bedeutende, alle Rücksicht verdiente Unternehmung war; so können wir einer gnädigsten Gewährung unsres gegründeten Gesuches wohl mit Hoffnung entgegensehen, wobey wir uns jedoch wohl beschreiben, daß ein motivirtes gutes Zeugniß der einsichtsvolles näheren Behörden der Angelegenheit die Günstigste Wendung geben kann. Im Namen Fürstlicher Commission nehme ich mir daher die Freyheit Ew. Hochwohlgebornen gehorsamst zu ersuchen, dieses billige Gesuch nach einiger Überzeugung um so mehr zu unterstützen, als eine frühzeitige Gewißheit einer fortgesetzten Concession für uns höchst wünschenswerth ist, indem eine solche theatralische Anstalt nur durch mancherley Vorarbeit, durch Vorsorge für die Zukunft und eine stetige Consequenz der Behandlung erhalten und verbessert werden kann, wovon, wie wir uns schmeicheln dürfen, unser Theater seit mehrern Jahren schon zum sprechenden Beweise dienen kann. Der ich diese Angelegenheit und mich selbst bestens empfehlend die Ehre habe mich mit vorzüglicher Hochachtung zu unterzeichnen. W. den 23. Septbr. 1806. G.