1798 13/3702. An Johann Friedrich Cotta Mit vielem Dank zeige ich Ihnen, werthester Herr Cotta, hiermit an daß die verschiedenen Packete zur rechten Zeit bey mir eingetroffen sind. Sie haben, durch diese gütige Besorgung, die mancherlei Gefälligkeiten, die Sie auf meiner Reise für mich gehabt, ganz vollständig gemacht, und indem ich dasjenige mustere, was ich auf meinem Wege gesammelt, so finde ich gar vieles das ich Ihrer zukommenden Aufmerksamkeit schuldig bin, ich wünsche auch bald etwas dagegen übersenden zu können. In einigen Tagen gedenke ich nach Jena zu gehen um mich von der Zerstreuung zu erholen, in welcher ich hier bisher gelebt habe, vielleicht bringt mir jene Einsamkeit etwas das Sie bey Ihrem Vorhaben brauchen können. Mit Verlangen sehe ich den ersten Stücken der neuen Zeitung entgegen, die, so wie es scheint, auch in unsern Gegenden manchen Liebhaber finden wird. Es ist eine wahre Attention der Franzosen für dieses Blatt daß sie sowohl Erklärungen als Thaten bis ins neue Jahr aufgespart haben; für die erste Zeit wenigstens kann es an Stoff nicht fehlen. Leben Sie recht wohl, gedenken Sie meiner und erneuern gelegentlich mein Andenken in Ihrem Kreise. Weimar am 1. Januar 1798. Goethe.