35/256. An den Großherzog Carl August Ew. Königliche Hoheit entschuldigen gnädigst in Betracht eines vierwöchentlichen höchst lästigen Katarrhalzustandes einige verzögerte Geschäfte, die aber doch deshalb nicht stocken geblieben. 1) Das mir anvertraute Edelstein-Kabinett werde noch vor den Feyertagen an Rath Helbig übergeben, wünsche meiner geringen Bemühung höchste Zufriedenheit und glückliche Vermehrung der schönen Grundlabe. 2) Wegen des Augsburger Bildes ist an Boisserées Anfrage ergangen, durch welche man in Betracht ihrer Studien und Connexionen am ersten einige Aufklärung hoffen darf. 3) Die meteorologischen Tabellen zum Januar, in Jena ausgearbeitet, liegen bey, sie wären früher eingelangt, wenn man nicht noch die Wiener Beobachtungen hätte hinzufügen wollen, welche aber bis jetzt noch nicht angekommen sind. Von Breslau vernehme vorläufig gute Aufnahme und hoffe nächstens eine Erwiderung unserer Tabellen durch Doctor Brandes. 4) Die Protea speciosa in Belvedere nicht selbst besuchen zu können thut mir sehr leid. Vielleicht befehlen Ew. Königliche Hoheit, daß nach dem Verblühen einige von den schwarzen Blumenblättern an mich gelangen und wenn auch schon trockene; ich wäre neugierig, sie den chemischen Reagentien zu unterwerfen, um zu sehen, was für Resultate hervortreten. 5) Der Brief an Professor Sprengel geht mit der morgenden Post ab. Weimar den 26. März 1822. Goethe.