34/282. An Johanna Antonia Josefa Brentano [Concept.] Der kühle und feuchte May hielt mich noch immer im Hause gebannt, so daß ich die zugesagte Expedition nach Oßmanstedt nicht unternehmen konnte. Madame Bethmann-Hollweg, als muntere Reisende, dagegen hat mir den Vorsprung abgewonnen, sich an Ort und Stelle begeben und wird wegen der zu treffenden Anstalt das Beste sagen und rathen können. Dabey wird sie jedoch auch gedenken, daß ich mir die Freyheit genommen, einen bey mir bisher oft überlegten Vorschlag zu thun: man möge nämlich den oft besprochenen Grabesfleck den Eigenthümern wieder zurückgeben und auf alle weitere Einwirkung Verzicht thun. Sie würden sich, wie sie schon gegen mich erklärt, zur Pflicht machen, diesen durch Freundschaft geweihten Platz schicklich und würdig zu behandeln und sowohl sich selbst als die entfernten Verwandten und Wohlwollenden vor allen Ansprüchen und Mißverhältnissen zu bewahren. Sollte dieß oder etwas anders beliebt werden, so würde mit Vergnügen eine fernere Vermittlung anbieten. Meiner verehrten Freundin wie Ihrem ganzen Hause und Umgebung mich angelegentlichst empfehlend und das Beste wünschend. Weimar den 1. Juni 1821.