32/130. An Johann Friedrich Heinrich Schlosser Aus Nachstehendem belieben Sie, theuerster trefflichster Freund, zu ersehen, daß ich Ihnen schon wieder eine neue Bemühung zugedacht. Sollte die Kiste worin sich die Abgüsse befinden in vollkommen gutem Zustande bey Ihnen anlangen, so würde ich freylich nicht rathen solche zu eröffnen; würde aber eine Eröffnung und nähere Untersuchung nöthig gefunden, so trifft es vielleicht gerade in eine Zeit wo es Ihnen selbst nicht unangenehm ist, diese merkwürdigen Reste des Alterthums zu betrachten und kennen zu lernen. Die Auslage übersende sogleich, entweder durch Anweisung oder baar. Nach vierzehntägigen Leiden an einem starken Katarrhfieber (worüber ich mich jedoch nicht beklagen darf, da ich so viele Freunde und Fremde als Mitleidende wissen mußte) erheb ich mich wieder zu gewohnter Thätigkeit. Möge sie ununterbrochener dauern ich von Ihrem und der theuren Ihrigen Befinden immer das gleiche Gute vernehmen. treulichst verbunden Weimar den 1. Februar 1820. J. W. v. Goethe.