4/874. An Jakob Friedrich von Fritsch Hochwohlgeborner Insonders hochgeehrtester Herr Geheimderath, Erlauben Ew. Excellenz dass ich, im Begriff mich Weimar wieder zu nähern, bey Ihnen mein Andencken erneure. Wie glücklich bisher unsre Reise gewesen, wie wohl und vergnügt sich unser gnädigster Herr befunden, werden Sie aus dessen eigenhändigen Briefen von Zeit zu Zeit ersehen haben. So gar iezo da Anstalten zur Abreise von hier gemacht werden, heitert sich das bisher sehr trübe und wilde Wetter auf, und lässt uns Hoffnung zu einem fröhligen Rückzug. Die anhaltenden guten Nachrichten von Weimar haben Serenissimi Zufriedenheit bey Ihrer Tour vollgemacht, und uns andre an unsrem Theil nicht weniger erfreut. Auch was mich betrifft kann ich diese Zeit unter die glücklichsten meines Lebens rechnen, und wenn ich bey meiner Rückkunft die alten freundschafftlichen Gesinnungen und die Gewogenheit von Ew. Exc. noch unverändert antreffe; so bleibt mir nichts für den Augenblick zu wünschen übrig. Der Frau Geheimderäthin empfehle ich mich auf das beste, und unterzeichne mich mit der vollkommensten Achtung Ew. Excellenz Zürch den 30. Nov. ganz gehorsamster Diener 1779. Goethe.