3/433. An Auguste Gräfin zu Stolberg Kranck Gustgen! dem Todte nah! Gerettet liebster Engel, und das mir alles auf einmal – zu einer Zeit wo ich immer dachte warum scheibt Gustgen nicht? Ist sie nicht mehr wie sonst, hat ihr Stella nicht gezeugt dass ich ihr alter bin obschon ich nicht schreibe, denn wie ich jezt lebe – Ach Engel es ist Lästrung wenn ich mit dir rede! ich will lieber gar nicht beten als mit fremden Gedanken gemischt – Auch dies schreib ich in des Herzogs Zimmer den ich fast nicht verlasse. Mein Herz mein Kopf – ich weis nicht wo ich anfangen soll so tausendfach sind meine Verhältnisse und neu, und wechselnd aber gut- Gustgen nur Eine Zeile von deiner Hand, nur Ein Wort dass du auch mir wieder lebst. Adieu Liebe! Liebe . [Weimar] Mittwoch nach Ostern [10. April] 76. G.