20/5751. An Silvie von Ziegesar Vor einem Jahr waren zwar die Aspeckten zum längsten Tage erfreulicher doch hoffte ich auch diesmal das schöne Fest mit Ihnen zu feyern. Da es sich jedoch nicht fügen will; so stell ich mich schriftlich ein mit den besten Wünschen. Ihre Bibliotheck vermehre ich heute mit zwei Büchern, davon das eine vielleicht zu zart das andre zu derb ist. Durcheinander gelesen werden sie also wohl den besten Effeckt machen. Darf ich um den Band der Mille et une Nuit bitten den Sie von mir erhielten. Man mahnt mich von Seiten der Bibliotheck. Leben Sie recht wohl und froh. Empfehlen Sie mich Ihrem Herrn Vater und Ihrer schönen Gesellinn. Bald hoffe ich Ihnen wieder nah zu seyn. W. d. 21. Jun. 1809. Goethe.