32/41. An Alois Clemens Ew. Wohlgeboren bin für die einsichtige, wohlmeinende Vorlesung wahrhaft verpflichtet; denn was ist wünschenswerther als zu erleben, daß unsere Absicht und Arbeiten erkannt, verstanden und richtig ausgelegt werden, besonders wenn man selbst gestehen muß, daß manches Problematisch davon nur durch reinen Sinn und guten Willen entwickelt werden kann. Nehmen Sie meinen besten Dank und die Versicherung eines fortdauernden treuen Andenkens. Möchten Sie in eben dem Sinne beyliegendes kleine Gedicht vertheilen und vielleicht noch einige Namen einschreiben von Personen, denen es angenehm seyn könnte, und zu gleicher Zeit die Überraschung ausdrücken, die der zwar schon angekündigte, aber über Erwartung schöne Kranz auf mich gewirkt. Sollte ich irgend meinen Dank an die Unternehmer und Theilhaber ausdrücken, so geben Sie mir einen Wink auf welche Art und Weise. Ich wollte daß es mir gelänge dichterisch zu erwidern, leider bin ich jetzt von gar mancherlei Zerstreuungen hin und wider getrieben. Die Inlage vertheilen Sie wohl gefälligst und geben mir nur kurze Nachricht, Gegenwärtiges empfangen zu haben. treulich danckbar Goethe. Weimar den 11. October 1819.