31/141. An Johann Gottfried Schadow Weimar den 28. April 1819. Ew. Wohlgeboren geneigtes Schreiben beantworte sogleich und vermelde, daß ich gleichfalls Ihrer Meinung sey. Die Hauptinschrift: »Dem Fürsten Blücher von Wahlstadt, die Seinigen« mit dem darüber gesetzten Wappen müßte wohl auf der Vorderseite stehen, die wenigen Reimzeilen auf der Rückseite auf der Rückseite. Auch möchte man vielleicht die Tafel mit dem Sturze unter die linke Hand, die mit Siege unter die rechte Hand setzen. Auf alle Fälle wird das Ganze einen sehr guten Eindruck machen und die Feyerlichkeiten unter Ew. Wohlgeboren Leitung anständig und schön ausgeführt werden. Der Unterschied der Worte die Seinen und die Seinigen ist nicht groß, das erste ist älter und ernster, das letzte neuer und gefälliger, und so kann dieses bei gegenwärtiger Gelegenheit wohl statt finden. Zu der vollbrachten glücklichen Gußarbeit sowohl von Blücher als Luther wünsche jetzt um so mehr Glück, als die umständliche Nachricht zu und gekommen, wie schlecht es den Franzosen mit der Statue Heinrichs IV. ergangen. Möchte ich Ew. Wohlgeboren doch in Ihrer lebhaften Werkstatt besuchen dürfen! Wenigstens aber kann ich dieses Glück meinen Kindern versprechen und gönnen, die bei ihrem nächsten Aufenthalt in Berlin wohl zu geneigter Aufnahme empfehlen darf. Auch Herrn von Preen bringen Sie mich gelegentlich zu geneigter Erinnerung. Zu meinem Geburtstage, welcher den 28. August fällt, sollte mir nichts angenehmer seyn als die Nachricht, daß die Statue in Rostock zu glücklicher Aufstellung gelangt. Erhalten Sie mit Neigung und Zutrauen! ErgebenstGoethe.