4/788. An Charlotte von Stein Dornb. d. 4ten März 79. Auf meinem Schlössgen ist's mir sehr wohl, ich habe recht dem alten Ernst August gedanckt dass durch seine Veranstaltung an dem schönsten Plaz, auf dem bösten Felsen eine warme gute Stäte zubereitet ist. Wenn nur die Fürsten seyn könnten wie Bürger wo doch einer des Vaters Gartenhäuser wenn er einigermassen kan in Baulichem Wesen erhält. Doch ist's wohl in allen Ständen so dass unsre Wünsche uns hin und her schleudern, wir was wir besizzen drüber verschleudern, und nicht eh achten lernen bis es fort ist. Die Tage sind sehr schön, die Gegend immer allerliebst. Wenns grün wird wollen wir mit Herders hin. Mit denen Leuten leb ich, red ich, und lass mir erzählen. Wie anders sieht auf dem Plazze aus was geschieht als wenn es durch die Filtrir Trichter der Expeditionen eine Weile läufft. Es gehn mir wieder viele Lichter auf, aber nur die mir das Leben lieb machen. Es ist so schön dass alles so anders ist als sich's ein Mensch dencken kan. Noch hab ich Hoffnung dass wenn ich d. 11ten oder 12ten nach Hause komme mein Stück fertig seyn soll. Es wird immer nur Skizze, wir wollen dann sehn was wir ihm für Farben auflegen. Um die Einsamkeit ists eine schöne Sache wenn man mit sich selbst in Frieden lebt, und was bestimmtes zu thun hat.