39/95. An den Großherzog Carl August Ew. Königlichen Hoheit habe zuvörderst für die Mittheilung der Cölner Blätter verpflichteten Dank zu sagen; vielleicht konnte sich diese uralte Erscheinung nur am Rhein erneuern. Man muß den Unternehmenden und Ausführenden, bey physischem kräftigen Behagen, originelle Laune zugestehen, eine fruchtbare Erfindungsgabe und einen gewissen Geschmack der in dem Übertriebenen seine Gränze zu finden weiß. Ich habe ihnen auch, wie Beylage zeigt, eine Freundlichkeit erwiesen. Mögen sie sich dieses Jahr noch glücklich erlustigen; der Erzbischof, fürcht ich, wird dem komischen Merkur gelegentlich die Flügel beschneiden. Die Papiere sammle mit gnädigster Erlaubniß. Ferner liegt Schreiben und Gedicht von den unermüdlichen Niederländern bey; es sind wunderbare Menschen, die von sich und ihren Productionen weit umher Kenntniß geben und sich überall Verhältnisse suchen müssen. Indessen kostet es nicht vielartig gegen sie zu seyn. Die gnädige Aufnahme des Meyerischen Vortrags bestärkt uns in dem Wunsche bis zum nächsten Frühjahr einige erfreuliche Anstalten zu treffen; im Thurm ist ein Klapptisch am Fenster, zur Probe aufgestellt; sollten Höchst Dieselben die Art genehmigen, so können die übrigen auch sogleich gefertigt werden. Verehrend unterthänigst Weimar den 14. Februar 1825. J. W. v. Goethe.