42/40. An Joseph Sebastian Grüner Ew. Wohlgeboren habe lange nichts vernehmen lassen, noch von Denenselben einiges vernommen. Nunmehr veranlaßt mich Beykommendes, Sie auch einmal wieder zu begrüßen und an Weimar zu erinnern. Mögen Sie beykommende Medaillen nach der Adresse geneigt abgeben, auch das Paquetchen an Herrn Lößl gefälligst besorgen. Herrn Fikentscher danken Sie bey dieser Gelegenheit für die gefällig besorgten Glaswaaren, welche, so viel ich höre, glücklich angekommen sind, auch ist deren Betrag gleich besorgt worden. Die Heidelberger Comptoiristen haben sich nicht auf's freundlichste bewiesen, sie haben mir das Kistchen unter allerlei Vorwänden zurückgeschickt. Es steht noch bey mir, wie es angekommen ist. Soll ich es etwa durch Fuhre wieder zurückschicken? Wir haben bisher Verlobung und manche festliche Tage gehabt. Daß Prinz Carl von Preußen unsere Prinzeß Marie heirathe, werden die Zeitungen schon vermeldet haben. Herr Bergmeister Lößl hat mir gar schöne Exemplare und darunter manches neue Mineral geschickt. Ist Ihnen die Zeit über nicht auch irgend etwas Bedeutendes vorgekommen? Vielleicht wohl ein schöner Andalusit? Dagegen erfolgt nächstens etwas Angenehmes aus dem Zillerthal. Haben Sie die Gefälligkeit, mich daran Theil nehmen zu lassen, auf alle Weise sagen Sie mir etwas Näheres von Ihrem Befinden. Mit den treusten Wünschen ergebenst Weimar den 7. Februar 1827. J. W. v. Goethe.