27/7657. An die Hoftheater-Intendanz Eine der nothwendigsten Anstalten die wir sogleich zu treffen haben ist die: ältere Versatzstücke mit neueren, besonders aber mit den neuen Decorationen in Harmonie zu bringen. Dieses müßte jedesmal vor der Aufführung eines älteren Stückes geschehen, würde das aber versäumt, doch sogleich nachher. So bring ich z.B. gleich die Decorationen der Schweizerfamilie zur Sprache. Diese, in ihrer Anlage und Einrichtung nicht ganz übel, macht, wie sie jetzt erscheint, ein jämmerliches Gesicht; jeder Theil so einzeln ist nicht zu verwerfen, nur ist es ein großer Mißstand, daß sie untereinander weder durch Farbe noch durch Haltung irgend ein Verhältniß haben. Um in's Einzelne zu gehen, so ist der Hintergrund zu stark gemahlt und fernt nicht. Will man ihn aber doch brauchen, so muß die davorstehende Mauer, welche theilweise durchlöchert und im Ganzen verblichen ist, aufgemahlt und durch Localfarbe und Schatten dem Auge entgegen gedrängt werden. Derselbe Fall ist mit der Schweizerhütte, welche zu matt und unkräftig dasteht. Auch dieser muß durch Farbe, Licht und Schatten nachgeholfen werden. Ich habe darüber schon mit Herrn Beuther gesprochen, welcher meine Überzeugungen theilt und sogleich erbötig ist, den Anfang dieser Verbesserung zu machen, wenn vorher die zum Schutzgeist erforderlichen Einsetzstücke fertig sind. Weimar den 23. Februar 1817. G.