11/3318. An Friedrich Heinrich Jacobi Mein Verlangen auch wieder etwas von dir zu hören ist denn endlich heute auch befriedigt worden, wofür ich dir den besten Dank sage und sogleich auch einige Worte erwiedere. Möchtest du dich ja in der schönen Jahreszeit vollkommen wieder erholen und auch um deinetwillen der Friede bald die Welt beglücken, daß du in deine schöne Heimath wieder zurückkehren könnest, ich traue denen nordischen Sumpf und Wassernestern, in denen du diese paar Jahre zugebracht hast, gar nichts gutes zu. Im August gedacht ich Meyern nach Italien zu folgen, nun bin ich abgeschnitten und muß abwarten, was es werden kann, indessen gehe ich in meinem Wesen und in meinem Plan gelassen fort. Ich habe so viel vor mir auch nur auszuarbeiten, daß es mir vor einem halbjährigen Gefängniß nicht bange wäre, wenn man mir nur Dinte, Feder, Papier und einen Schreiber lassen wollte. Der letzte Band meines Romans kommt auf Michael, ich hoffe er soll dir auch manches erfreuliche bringen, der zweyte und dritte steht eingepackt schon ein halbes Jahr hier auf dem Repositorio, der Unglaube tat sie zurück gehalten, so wie der Unglaube dich auch die Zueignung von Woldemar wegstreichen ließ, mit der nächsten fahrenden Post sollen sie nun abgehen. Sage mir doch gelegentlich an wen und wohin Clärchen verheirathet ist? Grüße Lenchen vielmals, auch Schlossers wenn sie kommen. Sage mir, was du von Max weißt? und laß mit wissen, daß deine Gesundheit immer zunimmt. W. d. 12. Juni 96. G. Dieser Brief war schon gesiegelt als mir die Abschrift einer meiner neuesten Arbeiten in die Hände fällt; ich schicke sie hiermit und ersuche dich nur sie nicht aus Händen zu geben.