10/3244. An den Prinzen August von Sachsen-Gotha [21. December.] Über die Entdeckung welche Ihro Durchl. gemacht haben daß der Jünger Quaestionis noch leben müsse, bin ich freilich um so mehr erstaunt als mich die nähere Bekanntschaft mit dem Werke selbst völlig von Ihrer, anfangs allzu verwegen scheinenden Hypothese überzeugt hat. Ich finde in der belobten Schrift, welche nur ein so frevelhaftes Zeitalter als das unsrige für ein Mährchen ausgeben kann, alle Kennzeichen einer Weissagung und das vorzüglichste Kennzeichen im höchsten Grad. Denn man sieht offenbar daß sie sich auf das Vergangene wie auf das Gegenwärtige und Zukünftige bezieht. Ich müßte mich sehr irren, wenn ich nicht unter den Riesen und Kohlhäupter bekannte angetroffen hätte und ich getraute mir theils auf das vergangene mit dem Finger zu deuten, theils das Zukünftige was uns zur Hoffnung und Warnung aufgezeichnet ist abzusondern wie Ihro Durchl. aus meiner Auslegung sehen werden die ich aber nicht eher heraus zu geben gedenke als biß ich 99 Vorgänger vor mir sehen werde. Denn Sie wissen wohl daß von den Auslegern solcher Schriften immer nur der letzte die Aufmerksamkeit auf sich zieht.