13/3813. An Christiane Vulpius Hier kommen wieder gute Erdbeeren für das Kind. Inliegendes schickst du auf die Geheime Canzley. Die Stiefeln sind mir heute überbracht worden. Das Gedicht auf die Beckern ist fertig, ich bin sehr froh daß nur etwas wieder einmal im Gange ist, nachdem ich so lange Zeit pausirt habe. Zu Anfang künftiger Woche schreibe ich wenn mir allenfalls wegen Roßla etwas einfällt, ihr richtet euch auf alle Fälle auf euer Johannisfest ein. Ich weiß noch nicht ganz gewiß, ob ich grad von hier hinüber gehe oder ob ich über Weimar komme. Lebe recht wohl und grüße den Kleinen schönstens. Jena am 12. Juni 1798. G. Der Eisenacher Kammerbote bringt wahrscheinlich nebst anderm die Pension für Herrn v. Knebel auch nach Weimar, du mußt also die Quittung so lange aufheben bis er sich meldet, allenfalls befragst du dich bey Treutern der dir wohl darüber Auskunft geben kann. Ich gratulire zu dem glatten Gesicht und wünsche vergnügt zu leben. Mir geht es recht wohl und wenn ich noch ein paar Gedichte für den Almanach vor Johanni fertig habe so gehen wir bald nachher zusammen herüber. Gores und die Französische Gesellschaft kommen erst Donnerstags zu mir. Nochmals ein Lebe wohl und Gruß an den Kleinen. G.