2/2 a . An Ludwig Ysenburg von Buri Ich bin meinem Freude sehr verbunden, daß er ihnen eine so vorteilhafte Meynung von mir beygebracht hat. Wenn sie mich sehen und dieselbe beybehalten so soll es mir angenehm seyn. Ich fürchte sehr daß mein äußerliches – doch was hat man nötig von sich selbst zu schwäzen. Sie werden mich schon sehen. Dennoch wünsche ich daß es geschähe ehe ich aufgenommen würde. Da es aber nicht wahrscheinlich ist, daß sie so balde zu uns kommen und noch unwahrscheinlicher daß sie mich balde bey ihnen sehen, so wollte ich anfragen, ob sie es nicht vor genehm hielten einen Ort der zwischen uns beyden ist zu bestimmen wo wir uns mit einander besprechen könnten. Dieses mein Herr ist nur, ein ohngefährer Vorschlag den sie nach abschlagen können. Nun will ich das was die Gesellschaft über mich verhänget erwarten. Nun will ich gebeten haben das sie mich manchesmahl wenn es ihre Geschäfte zu lassen mit einigen Zeilen vergnügen. Und wenn sie auch gleich nichts anders zu schreiben als wie sie sich befinden: so wird es dennoch stets angenehm seyn dem der stets bleiben wird Mein Herr dero aufrichtigst ergebenster Diener Ffurt den 6. Juli 1764. J. W. Göthe