45/49. An Friedrich Theodor von Müller Ew. Hochwohlgeboren übersende hiebey Verschiedenes in Hoffnung baldiger mündlichen Unterhaltung. 1) Ein lange bey mir zurückgebliebenes Briefblatt von Herrn v. Lützerode. 2) Des Herrn Grafen Reinhard so merkwürdigen als liebenswürdigen Brief. 3) Ein kleines Actenstück, den Antheil an dem königlich sächsischen Kunstverein von weimarischer Seite betreffend, nebst einigen Exemplaren der Statuten, Bekanntmachung und Einladung. Mein Wunsch wäre, daß Sie sich auch dafür interessirten! Unterzeichnet sind schon einunddreißig Actien, und ich wünschte, daß die Zahl sich vermehre; denn durch den kleinen Beytrag findet sich der Actionär gewissermaßen mit unsern guten Künstlern ab, die wir aufregen, bilden, auf Reisen schicken und zu Hause darben lassen. Dann ist es denn doch auch eine Lotterie, nicht weniger ein Zusammenhang mit größeren Zuständen, welches immer Vortheil bringt. Möchte Herr Macco mir nun nach und nach die transportablen Bilder in's Haus schicken? damit ich mich an seinem schönen, von jedermann gerühmten Talent ergetze. Wegen der größern wird alsdann auch wohl Rath werden. Mit den besten Wünschen. gehorsamst Weimar den 19. November 1828. Goethe.