49/79. An Johann Gottlob von Quandt Ew. Hochwohlgeboren habe vorerst für die so einsichtige als wohlwollende Einleitung bestens zu danken, wodurch Sie die Angelegenheit unserer guten Seidler zu einem erwünschten Ende geführt. Möge diese schätzbare Künstlerin Denenselben auch in Zukunft empfohlen bleiben und sich Ihres fördernden Rathes immer bedienen dürfen. Auch um den Verein hat sie viel Verdient, indem sie nicht nur die einfallenden Lücken wieder auszufüllen, sondern auch neue Theilnehmer zu gewinnen die Gabe hat. Ich lege als Zeugniß die Namen erst hinzugetretener Personen bey, denen ich Interimsquittungen gegeben und für welche ich mir nun neue Nummern und Loose erbitte. Wie ich denn auch alles dahin Gehörige wie bisher an mich gesendet wünsche, indem ich von einer Angelegenheit, die ich für so wichtig halte, hier am Orte gesorgt zu haben. Wegen der Remuneration des Dieners wird Fräulein Seider nächstens schreiben. Bey Gelegenheit einer Übersetzung meiner Iphigenie in's Italienische meiner zugleich erwähnt zu sehen, würde mir sehr angenehm seyn. Ew. Hochwohlgeboren sprechen von einer Medaille, die mein Bildniß führt; eine neue Auflage derselben, in Genf, nehme mir nächstens die Freyheit zu übersenden, da ich denn auch ein Exemplar für genannte Dame beyzulegen nicht ermangelt werde. Sollten Ew. Hochwohlgeboren eine leichte hübsche Zeichnung, die mir Ihre neue Aquisition des Schlosses Dittersbach vergegenwärtigte, von Einem Ihrer jungen muntern Künstler aufnehmen lassen, so würde ich näher wissen, wo ich Sie von Zeit zu Zeit In Gedanken besuchen könnte. Ich stelle mir den Aufenthalt als sehr reizend vor, zu welchem ich um so mehr Glück wünschen kann, als ich vernehme, daß sich in Dresden alles Öffentliche zum Besten anläßt. Ferner zu Vertrauen und Theilnahme mich angelegentlich empfehlend. Hochachtungsvoll gehorsamst Weimar den 10. October 1831. J. W. v. Goethe.