34/45. An den Großherzog Carl August Ew. Königliche Hoheit hatten die Gnade mir neulich eine Sendung von Brandes zu überschicken, sie enthielt eine sehr wohlgedachte Ankündigung eines meteorologischen Journals, ganz in dem früher schon mehrmals besprochenen Sinne. Sie war unterzeichnet von Brandes und von einem Heidelberger Meteorologen, dessen Namen ich vergessen habe. Der Brief aber zeigte an: daß ihr guter Wille, die Wissenschaft zu fördern, leider dadurch gehindert werde, daß ein Verleger sich zu der Herausgabe nicht entschließen wolle, wenn ihm nicht ein Vorschuß gereicht würde, den man nicht eher zurück verlangte, als bis die Anstalt consolidirt wäre; welches freylich so viel heißen möchte: einen Vorschuß, den man gar nicht wieder zurück erwarte. Ich habe diese Blätter an Posselt geschickt, mit dem Ersuchen: bey Hofrath Brandes anzufragen, welche Vorschußsumme allenfalls erwartet würde, weil vorher weder Gutachten noch Entschluß folgen könne. Posselt hat geschrieben und wird die anlangende Antwort sogleich übersenden, wo dann ein unterthänigster Vortrag alsobald erfolgen soll. Blumenbachen wird die Medaille zur größten Freude gereichen und zur höchsten Belohnung seines unermüdeten Bestrebens und Wirkens. Auch wird dadurch das erneuerte gute Verhältniß erst recht lebendig, erfreulich und nützlich erhalten. Weimar den 20. December 1820. Goethe.